Accords nouveaux

François-Pierre Goy & Andreas Schlegel

Poster Seite A:

Instrumente der Lautenfamilie

 

  • Ein Punkt zeigt eine Erläuterung zu einem Fähnchen an. 

Unterstrichen sind Ergänzungen, welche noch nicht auf dem gedruckten Poster abgebildet sind.

 

Handschriftensigel (z.B. D-Fschneider Ms. 12), die in vielen Fähnchen mit dem Quellentyp „QU-ms“ zu finden sind, können über die Website des Répertoire international des sources musicales (RiSM) aufgelöst werden: 

Hier der Link. Die im Buch angegebene Webadresse ist nicht mehr in Betrieb. Die neue RISM-Webadresse beginnt mit www.rism.info. Benutzen Sie den Link Zurück zu RISM Bibliothekssigel Onlineund geben Sie bei der Eingabemaske das Sigel bzw. den Ort ein.

Sigel setzen sich aus einem Länderkennzeichen, einem oder zwei Großbuchstaben als Ortskürzel, Kleinbuchstaben, die z. B. auf eine Bibliothek hinweisen, und einer verkürzten Signatur zusammen.

Die Bezeichnung „D-Bds“, welche sich in einigen Fachartikeln aus den letzten Jahren findet und die Deutsche Staatsbibliothek in Berlin bezeichnen soll, ist nicht korrekt, wie uns nach Drucklegung des Buches und Posters mitgeteilt wurde. Es gilt nach wie vor „D-B“. Entsprechend wird hier dieses Sigel korrigiert, auch wenn es auf dem Poster anders abgedruckt ist.

 

Jahreszahlen bis 1600, denen ein „HMB-” vorangestellt und nach einem Trennzeichen eine Zahl nachgestellt ist, verweisen auf Mayer Brown, Howard: Instrumental Music Printed Before 1600. A Bibliography, Cambridge & London (Harvard University Press) 1965, 3. Auflage 1979

 

Reihenfolge der Instrumente auf dieser Seite:

Feld Mittelalter (mit Citole, Quinterne und Arabische / europäische Laute)

Chitarra Italiana

Gallichon / Mandora

Mandore

Barockmandoline

Mandolino Napolitano

6-ch Laute

7-ch Laute

8-ch Laute

9-ch Laute

10-ch Laute Vieil ton

Angélique

Lauten mit verlängerten Bässen, Vieil ton

Lauten mit re-entrant tuning

10-12-ch Laute Accords nouveaux

11-ch Laute NAO

13-(14-)ch Laute NAO

Deutsche Theorbe

Lauten-Ensembles

Colascione

 

Persönlichkeiten

Lautenvereinigungen

Einige Lautenmacher

 

Feld Mittelalter

Die Terminologie ist nach wie vor umstritten. Es zeichnet sich folgender Gebrauch ab:

Citole: Mittelalterliches Instrument in monoxyler Bautechnik, das von ca. 1180 bis gegen 1500 in Gebrauch war. Der Korpusumriss der Citole ähnelt einer Zargenkastenkonstruktion, fallweise mit ornamentalen Schnitzereien an den Ecken des Kastens. Oft ist der Hals gleich tief wie Korpus und Wirbelkasten und weist ein Loch für den Daumen der Greifhand auf. Abb. S. 30.

Quinterne (engl. Gittern): Kleines mittelalterliches Instrument mit einem Korpus in Lautenform, jedoch in monoxyler Bautechnik. Die Stimmung ist unbekannt. Text S. 98-102, 200, 224; Abb. S. 30, 32, 34, 38.

Siehe auch Anm. 48 auf S. 390-391

Zur Ikonografie:

Es besteht noch keine systematische Erfassung aller abgebildeter Musikinstrumente an Bauwerken und in Bildern (inkl. Buchmalerei) vor 1500. Die Abbildungen sind nur als Beispiele zu verstehen, wobei die geographische Verteilung möglichst repräsentativ ausgewählt wurde.

 

Citole

1180*; IK: Parma, Baptisterium

1188; IK: Santiago de Compostela S. 30

1270; IK: Lincoln Cathedral

  • ???

1275 ca.; IK: Strasbourg Cathédrale

1280-83; IK: Cantigas de S.Maria S. 32

1330*; IN: British Museum Citole

  • siehe Anmerkung „Citole“ auf S. 382 und Anm. 48

1356; IK: Valencia, Catedral, S. 30

 

Quinterne / Gittern

1280-83; IK: Cantigas de S.Maria S. 32

1356; IK: Valencia, Catedral S. 30

1356-67; IK: Burg Karlstein (Tschechien), grosser Turm, Treppenhaus: Engel, links Quinterne, rechts gestrichene Fidel (und weitere musizierende Engel). Dieses Engel-Fresko wurden im 19. Jahrhundert restauriert

14. Jh.; IK: Valencia Catedral S. 30

1415* ca.; IN: Elblag S. 34

1450 ca.; IN: Wartburg Ott S. 38

 

Arabische / europäische Laute

13.Jh.; IK: León Catedral S. 30

1280-83; IK: Cantigas de S.Maria S. 32

1350 ca.; IK: Valencia Catedral S. 30

15.Jh; IK: Bern Münster S. 40

1426; IK: Masaccio

  • In Florenz wirkender Maler (1401-1428) mit bürgerlichem Namen Tommaso di Ser Giovanni di Simone. Hier gemeint: „Madonna mit Kind“ von 1426, London, National Gallery

1440 ca.; IK: Arnault von Zwolle S. 36

1464-67; IK: Sevilla Catedral S. 30

1469-74; IK: Ulm Münster S. 40

1470; IK: Prince d‘Essling „Kinder der Venus“

  • ???

 

Hauptposter

 

Chitarra Italiana

Die Forschung zur Terminologie und zum Instrument ist jung und wurde massgeblich von Renato Meucci angestossen. In seinen Aufsätzen finden sich die hier aufgeführten Nennungen. Siehe Anm. 7.

Für die Gitarrenquellen sei auf die Homepage von Gary Boye verwiesen. 

1304-07; TE: Dante Alighieri, Convivio

1481; TE: Tinctoris: ghiterra

1530 ca.; TE: Pietrobono dal chitarrino 

1589; TE: de Rossi: Chitarra Napoletana

1591; TE: Malvezzi: Chitarra Napoletana

1601; TE: Cerreto, Della prattica musica

1610-20?; IN: Wien SAM 33, S.90

1610-20?; IN: W.E. = Eberle, Milano, Scala MTS-CP/01

1612; TE: Acc. della Crusca: Chitara: liuto piccolo

1615 ca.?; IK: A.Gramatica: Archlute player

1620 ca.; IK: anonym Rom, Gall. Doria Pamphilj

1620 ca.?; IK: A.Gramatica: St.Cecilia

1627; QU-dr: Millioni?

  • siehe 1631 (Bei Drucklegung des Posters war dieser Druck noch nicht auf der Website von Gary Boye aufgeschaltet und somit unklar, ob der Begriff „Chitarra Italiana“ bzw. „Chitarrino“ wie bei Millionis späteren Drucken auftaucht. Dies ist nicht der Fall.)

1627; TE: Inventar Caspar Frei: 150 chitarre all‘italiana

1628; TE: Giustiniani: Chitarra Napoletana

1631; QU-dr: Millioni

  • Titel: „CORONA DEL PRIMO, SECONDO, E TERZO LIBRO D'INTAVOLATURA DI CHITARRA SPAGNOLA DI PIETRO MILLIONI“; RISM A/I [M 2836; Seite 9: „Chi volesse ancor'imparare à far le lettere per sonar' il Chitarrino, overo Chitarra Italiana per via di numeri, e linee, si servi delli medesimi numeri, e linee, lasciando però la quinta corda, & osservi la medesima regola.“

1635a; QU-dr: Millioni

1636; QU-dr: Millioni

1645; QU-dr: Conserto Vago: Chitarrino alla Napolitana

  • Thomassini, Filippo, (Hrsg.): Conserto vago di balletti, volte, corrente, et gagliarde, con la loro canzone alla franzese nuovamente posti in luce per sonare con liuto, tiorba, et chitarrino a quatro corde alla napolitana insieme, o soli ad arbitrio, e diletto de' virtuosi, et nobili professori, o studiosi dei questo instromento (Rom 1645)

1650 ca.?; IK: Baschensis, Still-Leben, Bergamo

  • Accademia Carrara, Bergamo: lautenartiger Korpus, Wirbelbrett wie bei Barockgitarre

1659 ca.?; IK: Paolini: Chitarrone player, Vicenza

  • aus Privatsammlung, abgebildet in Meucci, Anm. 7, S. 19

1664-66 ca.; IK: Baschenis

  • Agliardi Tryptichon, linke Seite und Mitte: Das Instrument könnte auch als „Barockmandoline“ gesehen werden. Die Abgrenzung zwischen „Chitarra italiana“ und „Barockmandoline“ scheint nach bisherigem Wissensstand fliessend zu sein. Möglicherweise ist es auch ausschliesslich ein terminologischer und kein organologischer Unterschied. 

 

 

Gallichon / Mandora

Zur Literatur siehe Anm. 3 und 66.

Leider ist die Arbeit von Pietro Prosser: Calichon e Mandora nel settecento. Con un catalogo tematico del repertorio solistico, Uni Pavia 1996, nie veröffentlicht worden. Aus dieser Arbeit sowie Aufsätzen von Dieter Kirsch habe ich einen Quellenkatalog zusammengestellt, der hier als PDF erhältlich ist. Bei der Instrumentenbezeichnung bedeutet ein Stern, dass die originale Bezeichnung verwendet wurde. Die Bezeichnungen ohne Stern stammen von Prosser bzw. Kirsch, wobei Prosser statt „Gallichon“ den Begriff „Calichon“ verwendet.

Die u.a. von Telemann oft eingesetzte „Calcedon“ wird im Moment erforscht. Es stand die These im Raum, dass dies ein Rohrblattinstrument sei, weshalb dieses Thema ausgeklammert wurde. Nach heutigem Wissensstand ist es eine Art Gallichon.

1680-90; QU-ms: D-B 40179 5-ch

1688; IN: Schorn S.158

1693; QU-ms: Kusser: Oper Erindo 

1700; IN: Sagmayr 6-ch

  • Linz, Landesmuseum für Kärnten, Inv.Nr. M 41. Das Instrument ist ausführlicher beschrieben und abgebildet in Kirsch, Dieter: Die Mandora in Österreich. Zur Bestimmung eines Lautentyps des 18. Jahrhunderts, in: Vom Pasqualatihaus Heft 4, 1994, S. 63-102, hier S. 70-73.  

1701; TE: Janovka 6-ch

  • Janovka, Thomas Balthasar: Clavis ad Thesaurum Magnae Artis Musicae, Prag 1701, gibt auf S. 72-73 im Artikel „Mandora“ die Stimmung an mit: F G c f a d1. 

Der lateinische Text ist abgebildet in Kirsch, a.a.O., S. 64 und übersetzt auf S. 65-66.

1700-20; QU-ms: B-Bc 5619 6-ch

1706; QU-ms: CZ-Bsa 139 Raigern 5-ch

1710; IN: Seelos 6-ch

  • Etikette: „Joann Seelas Linz 17[ms]10“, Klagenfurt, Kärntner Landesmuseum, Inv.Nr. 3158

1710-20; QU-ms: A-Gl 1869: Losy? 6-ch

1714; IN: Wenger 6-ch: 3x1 + 3x2 S.180 

1716-56; QU-ms: D-F Telemann-Kantaten BC

1719; IN: Schelle 6-ch

  • Salzburg, Museum Carolino Augusteum, Nr. 6/1

abgebildet und beschrieben in Martius, Klaus: Leopold Widhalm, Nürnberg 1996, S. 58, 60 sowie in Birsak, Kurt & Anneliese: Gambe, Cello, Kontrabass, Katalog der Zupf- und Streichinstrumente im Carolino Augusteum, Salzburg 1996, S.135-136.

1720-35; QU-ms: B-Bc 15.132 6-ch

1730-40; QU-ms: D-AM Ms. 39 6-ch

1735; IN: Mayr 6-ch

  • Etikette: „Andreas Ferdinandus Mayr // Hof= Laut= und Geigenmacher // in Saltzburg. An 17[ms]35.“ Laut Dieter Kirsch wurde das Instrument vom 6-chörigen Originalzustand zu einem 5-chörigen Instrument umgebaut: Kirsch, Dieter: Die Mandora in Österreich. Zur Bestimmung eines Lautentyps des 18. Jahrhunderts, in: Vom Pasqualatihaus Heft 4, 1994, S. 63-102, hier S. 72. 

Leipzig, Museen im Grassi, Musikinstrumentenmuseum, Inv.Nr. 504

1740 ca.: QU-ms: D-Dl Schiffelholz 6-ch

1740 ca.: QU-ms: D-Dl Brescianello 6-ch

1742; IN: Wenger 7-ch

  • Etikette: „Gregori Ferdinand Wenger [...] en- und Geigen-Macher. Fecit Augustae 1742“, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum (verliehen an die Städtische Kunstsammlung Augsburg), MIR 896.

1743, vor; QU-ms: A-KR H 50 & L 133

1746; IN: Jauck 9-ch S. 212

1748; IN: Wenger 6-ch S.214

1754; IN: Niggel 6-ch

  • Etikette: „Sympertus Niggel, Lauten- und Geigen-Macher in Fussen, 17[ms]54“, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, MIR 895.

1767 vor; QU-ms: D-Dl Telemann BC

1770 ca.; QU-ms: H-Bnmn 2.551-3 Albrechtsberger Konzerte 8-ch

1771; QU-dr: Daube Dilettant

  • Daube, Johann Friedrich: Der musikalische Dilettant: eine Abhandlung des Generalbaßes durch alle 24 Tonarten […], 2 Bde, Wien (Kurzböck) 1771, S. 45ff: Sonata a 2 (Violino und Mandora; beide in Mensuralnotation)

1775; IN: Radice 7-ch

  • Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, MIR 867: Instrument mit geschweiftem, nicht abgeknicktem Wirbelkasten. Abgebildet in Kirsch, a.a.O., S. 96.

1790; QU-dr: Albrechtsberger Anweisung

  • Albrechtsberger, Johann Georg: Gründliche Anweisung zur Komposition, Leipzig 1790, S. 432. Abgebildet und besprochen in Kirsch, a.a.O., S. 66.

1790-1800; QU-ms: D-Eichstätt

 

Mandore

Verschiedene deutschsprachige Autoren haben die Mandore zu „Mandora“ verdeutscht. Weil hingegen ein späteres, grosses Lauteninstrument namens „Mandora“ existiert, das aus der Gallichon hervorgegangen ist, ist das sprachliche Chaos vorprogrammiert. Deshalb sollte möglichst keine Übersetzung eines historischen Begriffs kreiert, sondern - falls überhaupt und sofern unmissverständlich - zeitgenössische Übersetzungen bzw. die Bezeichnung in der Originalsprache verwendet werden.

Die komplette Übersicht mit allem bisherigen Wissen über die Mandore findet sich auf dieser Homepage unter Instrumente:

A: Einführung

B: Instrumente

C: Die Musik

1555; TE: Bermudo: Bandurria 3-saitig fh neu / hf alt / hh

1578; QU-dr]: Brunet

1585; QU-dr]: Le Roy

1585; TE: Cellier 

1585; TE: Giordano Bruno: mandora

1589; TE: Intermedio La pellegrina: mandolla

1607; TE: Agazzari: pandora

1611; TE: Cottgrave

1619; TE: Praetorius 4-ch: hfh g2 /  5-ch: fhfh + hfhf c2 

1623; TE: Piccinini: mandolla

1625-26; QU-ms: D-Us 5-ch: efhf / ffhf / ffhh / hefh / hfhf 4-ch: hfh

1625-44; QU-ms: Skene 5-ch: hfhf / ffef

1629; QU-dr: Chancy 4-ch: hfh / ffh / efh

1636; TE: Mersenne: 4-ch: hfh g2 / ffh f2 / efh e2

1640; IN: Boissart S.126 

Siehe Artikel von Ian Pittaway: http://earlymusicmuse.com/mandore2of3/

1640; IK: Baugin 5-ch S.129

1640; TE: Trichet 5-ch: hfhf

1648; QU-dr]: Strobel

1650; TE: Kircher 4-ch: hfh g2 / ffh f2 / efh e2

1650 ca.; QU-ms: US-R Vault ML.96.L.973

1654; QU-dr]: Strobel

1660 nach; QU-ms: GB-Ob Gallot 5-ch: efhf

1662; TE: Hirsch (= Kircher dt.)

1684 vor; TE: Furetière

1690; TE: Talbot

 

Barockmandoline

Als Literaturhinweis genereller Art gilt:

Tyler, James & Sparks, Paul: The Early Mandolin. The Mandolino and the Neapolitan Mandoline, Oxford 1989

Dort finden sich Erläuterungen zu allen Quellen, die in dieser Liste unter „Barockmandoline“ und „Mandolino Napolitano“ unterstrichen sind.

Weitere Grundlagenwerke:

Sparks, Paul: The Classical Mandolin, Oxford 1995 (befasst sich fast ausschliesslich mit der Mandolino Napolitana ab ca. 1815)

Morey, Stephen: Mandolins of the 18th century, Cremona 1993

Zur Terminologie:

Barockmandoline: Der Übergang zwischen Diskant-/Oktavlaute, Mandore und der heute so genannten Barockmandoline ist fließend. Ab etwa der Mitte des 17. Jahrhunderts festigen sich die Begriffe Mandolino für das kleinere Instrument mit ca. 31-36 cm Mensur und Mandola für das größere Instrument mit ca. 40-56 cm Mensur. Die Barockmandoline verfügt nach heutigen Verständnis über eine Quart-Terz-Stimmung (meist in g), wobei die Terz meist zwischen dem 5. und 6. Chor liegt (ffffe im Gegensatz zum Vieil ton der Laute mit ffeff). Eine weitgehende Standardisierung auf 6 Chöre ist in Rom um 1720 zu beobachten, aber auch 5- und 4-chörige Instrumente haben existiert. Der Anschlag scheint mit Fingern erfolgt zu sein. Text S. 106-110; Abb. S. 192.

Tyler und Sparks verwenden den englischen Begriff „Mandolino“ für die Barockmandoline. Weil „Mandolino“ im Italienischen jedoch die neapolitanische Mandoline bezeichnet, ist das sprachliche Chaos vorprogrammiert. Deshalb sollte möglichst keine Übersetzung eines historischen Begriffs kreiert, sondern - falls überhaupt und sofern unmissverständlich - zeitgenössische Übersetzungen bzw. die Bezeichnung in der Originalsprache verwendet werden.

 

Die folgenden Mandolinenarten sind keine Barockmandolinen! Aus Platzgründen und wegen der teilweisen Überschneidungen in der Literatur sind sie aber auf der auslaufenden Linie der Barockmandoline dargestellt.

 

Mandolino di Cremona / Brescia: Zupfinstrument mit lautenartigem Korpus, flacher Decke und schmalem Hals zur Aufnahme von Einzelsaiten in der gleichen Stimmung wie die Neapolitanische Mandoline (hhh; e2 a1 d1 g). Die Mensur beträgt ca. 3-33 cm. Die Besaitung bestand aus Darm und umsponnenen Saiten.

Mandolino Genovese: Zupfinstrument mit lautenartigem Korpus, geknickter Decke, breitem Hals zur Aufnahme von 6 Chören in der gleichen Stimmung wie die Gitarre, aber eine Oktave höher (fefff; e2e2 h1h1 g1g1 d1d1 aa ee) und Wirbelplatte wie bei der Barockgitarre. Die Mensur beträgt ca. 31-33 cm. Die Besaitung dürfte eher aus Metall gewesen sein. In Gebrauch von ca. 1770-80. Text S. 110; Abb. S. 232.

Mandolino Milanese (auch Mandolino Lombardo): Zupfinstrument mit lautenartigem Korpus, flacher Decke, breitem Hals und 6 Einzelsaiten in der gleichen Stimmung wie die Barockmandoline (ffffe; g2 d1 a1 e1 h g). Die Mensur beträgt ca. 31-33 cm. Die Besaitung war aus Darm und umsponnenen Saiten. Wegen der Übereinstimmung der Saitenzahl mit derjenigen der Chöre der Barockmandoline und der gleichen relativen Stimmung wurden Barockmandolinen eine Zeit lang fälschlicherweise als Mailänder Mandolinen bezeichnet. Text S. 100.

Der generelle Instrumententyp ist auf dem Poster mit Farben spezifiziert. 

Bei mir näher bekannten musikalischen Quellen ist die Unterscheidung der Notationsart angezeigt: 

M = Mensuralnotation

T = Tabulatur

Die Angaben „4-ch“, „5-ch“ und „6-ch“ zeigen an, wieviele Chöre ein Instrument aufweist bzw. wieviele Chöre zum Spielen einer Quelle vorausgesetzt werden. 

 

1634*; TE: Rechnung Kardinal Barberini: mandolini

  • Reparaturvermerk „… la mandola e liuto e la lira e la tiorba…“; auf dem Umschlagblatt Notiz zu einem Koffer für die „mandolini“. Zitiert nach Tyler & Sparks, S. 14

1650-70 ca.; QU-msT: I-Fn Magl.XIX 28&29 4-ch

1664-66 ca.; IK: Baschenis

  • Agliardi Tryptichon, linke Seite und Mitte: Das Instrument könnte auch als „Chitarra italiana“ gesehen werden. Die Abgrenzung zwischen „Chitarra italiana“ und „Barockmandoline“ scheint hier nach bisherigem Wissensstand fliessend zu sein. Möglicherweise ist es auch primär ein terminologischer und kein organologischer Unterschied. 

1677; QU-drM: Ricci: Sonate nuove die mandola

  • Eigentlich handelt es sich um eine Gitarrenquelle, aber S. 50-53 beinhaltet Musik für die „mandola“.

1680; IN: US-NMM 6045 Stradivari 5-ch

  • zu Stradivari siehe S. 106, Anm. 23, 55 und 56. 

Hier der Link zum Museum und Instrument.

1680 ca.; QU-msT: I-Fc 3802 4-ch

1680-1730 ca.; IN: Stradivari: Maquetten 4-5-ch

  • zu Stradivari siehe S. 106, Anm. 23, 55 und 56. 

1681; TE: Motta: mandolino di 4, 5 o 6 corde

Motta, Tomaso: Armonica capricciosa si suonate musicali, Milano 1681

1682; IN: Höss 6-ch S.152 

Dieses Instrument steht als Beispiel für viele kleine lautenartige Instrumente, welche offensichtlich nicht in ihrem originalen Zustand sind. Somit sind Aussagen über das Aussehen des Halses, des Wirbelkastens, des Stegs und somit auch der ursprünglichen Disposition und des Einsatzgebietes nur sehr beschränkt möglich. Es bedarf der minutiösen Aufarbeitung der erhaltenen Bestände und der Sekundärquellen, um hier Licht ins Dunkel zu bringen.

1697/98-1725; TE: Lagneau & De Verger: Joueur de petit luth 

  • siehe S. 106 und Anm. 57

Es handelt sich um „Joueur de petit luth“ am Hof von Versailles. Was mit „petit luth“ gemeint ist und welche Funktion dieses Instrument hatte, kann im Moment nicht schlüssig beantwortet werden.

1700, nach; QU-ms: CZ-Nlobkowicz II.Kk 36: Conti & Sauli

1703; QU-msM: F-Pn Rés.Vmb ms. 9: Mandola

1716; QU-msM: Vivaldi Juditha triumphans RV 644

1718; QU-TE: Johann Sigismund? Weiss - Daily Courant

  • Johann Sigismund Weiss, der Bruder von Silvius Leopold Weiss, war ab 1708 Hofmusiker am kurpfälzischen Hof in Düsseldorf bis zur Auflösung des Orchesters 1716.  Bis zu seiner Neuanstellung Mitte 1718 am von Heidelberg nach Mannheim gezügelten kurpfälzischen Hof unter Karl III. Philipp von der Pfalz (Regent von 1716-42) war Johann Sigismund offenbar als reisender Musiker unterwegs. Es ist mit höchster Wahrscheinlichkeit Johann Sigismund Weiss, der von Februar bis Juli 1718 wöchentlich in London Konzerte gibt. Die erste Anzeige im Daily Courant vom 10. Februar 1718 enthält folgende Ankündigung:

„AT THE DESIRE OF SEVERAL PERSONS OF QUALITY. A CONSORT OF MUSICK WILL BE PERFORM‘D on Wednesday next, being the 12th of February, at Mr. Weys ́s, the Second Door at the Right Hand in Park Place, compos'd for Lutes, Mandolin, Base-Viol, Hoboy, &cc. To begin at 7 a-Clock every Wednesday. Tickets to be had at the Door before and at the Time of the Consort, at 5 s. each. N.B. Every Consort will have new Varieties of Mr. Weys‘s own composing.“ 

Frank Legl und Markus Lutz werden in Kürze darüber publizieren.

1725 ca.; QU-msM: I-Tn Gio.28 Vivaldi RV 425

  • Datierung umstritten

1726; IN: D.Tecchler 6-ch S.192

1730; QU-drM: R.Valentini Op.XII Mandola

1730 ca.; QU-drM: G.G.Boni Divertimenti Mandola

1730 ca.; QU-msT: D-MÜs Hs 4107-4112 4-ch

1732; QU-msM: F-C F.Piccone Mandola

  • I-Mc; es scheint sich um dasselbe Instrument zu handeln, das in den verschiedenen Werken  „Mandolino“, „Mandôla“, „armandolino“ genannt wird. 

1740 ca.; QU-msM: US-Wc M374.A77 Arrigoni 4-ch

1740 ca.; QU-msM: D-B Landsb.313/8 Hasse 5-ch

1748; QU-msM: Händel Alexander Balus 5-ch

1750 ca.; QU-msT: D-MÜs Hs 3448 4-ch

1750 ca.; QU-msM: I-Ffornaciari Sammartini Armandolino

1759-60; QU-msM: Dalla Casa 5-ch Mandolino / Mandola

  • I-Bl EE.155.I,II.: Filippo Dalla Casa: Suonate di Celebri Auttori per l‘Arcileuto Francese; Regole di Musica. Faksimile

Florenz 1984. Darin sind auf 

S. [85-87]: Suonata à Mandolino, è Arcileuto obligati // Del Sigr: Antonio Tinazzoli

S. [89-95]: Concerto à Mandolino, è Basso del Arcileuto // Di Giuseppe Vaccari

S. [97-103]: Concerto à Mandolino, è Basso del’ Arcileuto // Di Giuseppe Vaccari 

S. [105-111]: Concerto à Mandiolino, è Basso del Arcileuto // Di Lodovico Fontanelli

S. [113-119]: Suonata con Grave è suo Minuetto // à Mandola è Basso - del’ Arcileuto

Die Schreibweise ist äusserlich identisch mit der Notation für Arcileuto Francese, nämlich in Klaviernotation mit G- und F-Schlüssel in normaler Position. Der Unterschied: Spiel eine Mandoline / Mandola, wird das obere System klingend verwendet. Spielt die Arcileuto Francese, erklingt das obere System eine Oktave tiefer. 

1770; QU-drM: Fouchetti Méthode Mandoline à 4 et à 6 Cordes

1770-80 ca.; QU-msMT: Conti GB-Ge

  • Schule für „Mandolino alla Genovese“

1772; QU-drM: Corrette Nouvelle Méthode 4/6-ch

  • Gibt als Alternative zur „Mandolino Napolitano“ die 6-chörige Mandoline an.

1780 ca.; QU-msM: D-SWl 5799-5801 Zaneboni

  • Zaneboni war als reisender Musiker unterwegs, wobei seine Anzeige vom 23.2.1782 in der Gazette de Moscou interessant ist, weil er ein Konzert „sur la véritable mandoline“ vom 25.2. angekündigt. Die in Schwerin liegenden Manuskripte können nicht mit Sicherheit einem der beiden Mandolinentypen zugeordnet werden. Worauf bezieht sich der Zusatz „véritable“? Auf die alte, in diesem Sinne „véritable“ Barockmandoline oder auf die „véritable“ neue Neapolitanische Mandoline?

1790 ca.; QU-msM: D-B 30135 Greggio

1796; IN: Carlo Guadagnini 6 Einzelsaiten

  • Morey, Stephen: Mandolins of the 18th century, Cremona 1993, S. 39-41. Morey klassifiziert diesen Typ als „wide bodied mandolins with six single courses“.

1797 ca.; Qu-msM: Paganini MS 14, 16, 106

  • s. Schlegel & Lüdtke, Anm. 61.

1799 ca.; QU-msM: A-Wgm 19762 ff. 6-ch

1799; QU-drM: Hoffmann Op.1&2 6-ch

1805; QU-drM: Bortolazzi Anweisung:

 6 Einzelsaiten = Mandolino Milanese

 4 Chöre = Mandolino Napolitano

 4 Einzelsaiten = Mandolino di Cremona / Brescia

Bortolazzi, Bartolomeo: Anweisung, die Mandoline von selbst zu erlernen nebst ei8nigen Uebungsstücken, Leipzig (Breitkopf & Härtel) o.J. [1805]

1810 ca.; IN: anonym Eisenach I.8

  • ???

1830 ca.; TE Vimercati: Umstieg auf einfache Besaitung

  • ???

1837; TE: Pietro Vimercati Reise durch D 5-ch

  • siehe Sparks, S. 1-3, 7-8

1860; QU-drM: Cramer Anweisung 6-saitige Mandoline

Cramer, Joh. Bapt.: Anweisung die Mandoline von selbst zu erlernen nebst einigen Uebungsstücken. Nach Bortolazzis Methode für die sechs-saitige Mandoline eingerichtet. München 1860

1873; QU-drM: Maruzuttini Meccanismo e velocita

  • Druckfehler: muss Marzuttini statt Maruzuttini heissen

Homepage zu Marzuttini

1888; QU-drM: Branzoli Metodo

  • Giuseppe Branzoli (1845 - 1909): Metodo teoretico-pratico per Mandolino, Carisch S.p.A. - Milano

erstmals erschienen 1875, prämiert auf der Internationalen Musikausstellung 1888 und im Industrie Palais zu Paris 1890 (siehe auch Mandolino Napolitano 1875)

1899; QU-drM: Pisani Manuale

  • Pisani, Agostino: Manuale teorico-pratico del mandolinista. Milano, Hoepli, 1899, 16° leg. orig. t.tela copertina illustrata tagli rossi, pp. IXI-138 + 64 (Elenco manuali) con 13 fig. 3 tav. e 39 esempi. Prima edizione.

1900; QU-drM: Giachi Metodo

  • Giachi, Ulderigo: Metodo accuratissimo, (Text italienisch, französisch, englisch) steht für eine Reihe von Schulen für die 6-saitige Mandolino Milanese, die alle in den letzten Jahrzehnten des 19. und dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts erschienen: Luigi Bianchi, Giuseppe Branzoli, Ferdinandio Francia, Enrico Marucelli, G.B. Marzuttini, G.B. Pirani, O. Rosati, Agostino Pisani. Die Mandolino Milanese kam nach dem 1. Weltkrieg ausser Gebrauch und wurde durch die Neapolitanische Mandoline verdrängt. 

 

Mandolino Napolitano

Als Literaturhinweis genereller Art gilt:

Tyler, James & Sparks, Paul: The Early Mandolin. The Mandolino and the Neapolitan Mandoline, Oxford 1989

Dort finden sich Erläuterungen zu allen Quellen, die in dieser Liste unterstrichen sind.

Sparks, Paul: The Classical Mandolin, Oxford 1995 (befasst sich fast ausschliesslich mit der Mandolino Napolitana ab ca. 1815)

 

Zur Datierung der Entstehung der Mandolino Napolitano: 

In vielen Darstellungen wird behauptet, dass die Neapolitanische Mandoline deutlich vor der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelt wurde. So werden die Kompositionen von Vivaldi, der ja 1741 verstarb, oft der Neapolitanischen Mandoline anheim gestellt. Dies ist aus zeitlichen Gründen schlicht unmöglich und ergo falsch. 

Es existiert ein Instrument in Alt-Lage mit einem Etikett von „Gaetano Vinaccia“, datiert 1744. Morey (Stephen Morey: Mandolins of the 18th century, Cremona 1993, S. 96) weist nach, dass diese Datierung nicht stimmen kann. Somit ist das früheste erhaltene Instrument die abgebildete Mandoline von Galeota von 1751. (siehe Anm. 59)

 

1749; TE: Carlo Sodi, Mercure

  • Der Römer Musiker konzertierte am 18. Oktober 1749 und am 6. April 1750 in Paris. Hier der Wortlaut der Notizen aus dem Mercure de France:

Mercure de France, Décembre 1749, S. 201: „Le Samedi 18 [Octobre] ils [les Comédiens Italiens] donnerent les Comédiens Esclaves Arcagambis & le Baron Suisse, entrecoupés par trois agréables Fêtes dont la derniere, nouvellement composée, ne diminuera pas certainement la juste réputation de M. Dehesse. Le Sr Sodi, frere de I’excellent Pantomime de l Académie Royale de Musique, y joua de sa Mandoline avec le succès qu’il méritoit. 

L’Opera continue avec un nombreux auditoire les représentations applaudies du Ballet intitulé le Carnaval du Parnasse, en attendant la Tragédie de Zoroastre, ouvrages d Auteurs accoûtumés aux triomphes, & qui, selon les apparences, n’affoibliront pas les moissons abondantes du Théatre Lyrique.“

Mercure de France, May 1750, S. 188: „Le lendemain 6 jour de la Fête de l Annonciation de la Vierge, le dernier des Concerts des trois semaines pendant lesquelles les Théâtres font fermés ne réussit pas moins que les précédens. Un grande & belle symphonie précéda le Motet Nisì Dominus. M. Sodi joua sur la mandoline un Concerto de sa composition. M Poirier chanta Benedictus Dominus, petit Motet de feu M. Mouret. M. l’Abbé, fils, joua seul, & le Concert finit par le beau Motet Coeli enarrant.“

Ob es sich dabei um eine Neapolitanische Mandoline gehandelt hat, geht aus dem Text nicht hervor. Da Sodi aber als erster namentlich bekannter „maître de mandoline“ 1759 im Tableau de Paris (hrsg. von Jèze) erscheint und mit „mandoline“ in Paris spätestens ab dem 1761 publizierten Druck von Leone (oder Leoné) 30 Variations en dispute à deux violons, qui peuvent se jouer … sur la mandoline klar mit der Stimmung der Violine in Zusammenhang steht, ist anzunehmen, dass es sich hier bereits um die Neapolitanische Mandoline handelt. Somit dürften die ersten Instrumente in den Jahren 1748/49 in Neapel entstanden und durch Schauspieler und Musiker sehr schnell nach Paris gelangt sein.

1751*; IN: Galeota S.216

1752; IN: Vinaccia Filius Januarii S.218

1764-68 ca.; QU-msM: Barbella

1765; QU-dr: Denis Six Sonates

1768; Gervasio in London

  • Tyler & Sparks S. 98

1768; QU-drM: Leone Méthode

1768; QU-drM: Denis Méthode

1770 ca.; QU-msM: Sforgi

1770: TE: Burney: Konzert Wien Graf Brühl

  • Burney, Charles: The present state of music in Germany, the Netherlands, and United Provinces [Tome 1]. The second edition, corrected. Printed for T. Becket, J. Robson and G. Robinson, London 1775, S. 284

1781-83 ca.; QU-dr: Riggieri La Furstemberg

  • Dieses Stück ist bereits um 1700 als Contredanse beliebt: 

A-GÖ 2, ca. 1715-25, 11.ch. Laute, Fol. 65v-66r: „Contre Danse Angloise“

F-AG, gegen 1700, 14-ch Theorbe, S. 22-23: ohne Titel, aufgrund von Konkordanzen identifiziert als Arrangement von Robert de Visée

F-B 279.152 (Ms. Saizenay I), datiert 1699, 14-ch Theorbe, S. 242: „Contredanse“, im Inhaltsverzeichnis Vermerk: „mise par R. de Visée“; S. 243: „double de la Contredanse“

F-Pn Rés. 1106, Fol. 78v: „Contredanse“, aufgrund von Konkordanzen identifiziert als Arrangement von Robert de Visée

F-Pn Vm7 6276, gegen 1700, 14-ch Theorbe, S. 44: „La furstemberg“, aufgrund von Konkordanzen identifiziert als Arrangement von Robert de Visée

1780; QU-msM: Mozart KV 349 & 351 PL-Kj Mus 15210

1782; QU-msM: Paisiello Il barbiere di Siviglia

1785 ca.; QU-dr: Colizzi Concerto

  • Colizzi, J.A.K.: Concerto in D a violino, due concertante o mandolino, due violini di ripieno, violetti, due corni ad libitum e basso, Den Haag, o.J. [ca. 1785]

1785; QU-dr: Leone A complete introduction

  • englische Übersetzung von 1768

1787; QU-msM: Mozart Don Giovanni

1790 ca.; QU-msM: Stamitz Duetto per due Amandolini

1796; QU-msM: Beethoven WoO 43 & 44

1799; QU-msM: Hummel Concerto

1800 ca.; QU-ms: G.F.Giuliani VI Quartetti

1810?; QU-msM: Vanhall Divertimento D-Dl

1830; QU-msM: Auber Fra Diavolo

  • Sparks, S. 4-5

1835 ca.; IN: Pasquale Vinaccia „new mandolin“

  • bauliche Anpassungen aufgrund der Entwicklung von hochreissfestem Stahl und der damit verbundenen höheren Saitenspannung; Sparks, S. 15-16

1844: TE: Berlioz Grande traité d‘instrumentation

  • Berlioz beschreibt die Mandoline:

„Es gibt mehrere Arten von Mandolinen; die bekannteste hat vier Doppelsaiten, das heißt viermal zwei Saiten im Einklange, die in Quinten wie bei der Violine gestimmt sind: [Abb. Stimmung] Die beiden E sind Darmsaiten, die A sind aus Stahl, die D aus Messing, die G endlich aus Darm mit Silberdraht übersponnen. […] Die Mandoline behauptet ihren wahren Charakter und ihre Wirkung nur in Begleitungen melodischer Art, dergleichen Mozart im zweiten Acte des „Don Juan“ eine geschrieben hat. […] Die Mandoline ist gegenwärtig so gänzlich bei Seite gesetzt, daß man in den Theatern, wo Don Juan aufgeführt wird, wegen Vortrag dieses Serenadenstücks stets in Verlegenheit kommt. Obschon ein Guitarren- oder selbst ein gewöhnlicher Violinspieler in Verlauf von wenigen Tagen sich mit den Griffen der Mandolkine vertraut machen könnte, so hat man doch im Allgemeinen, sobald man im Geringsten alte Gewohnheiten gestört findet, so wenig Achtung vor den Anschlägen der großen Meister, daß man sich fast überall und selbst in der großen Oper (dem letzten Orte der Welt, wo man sich eine solche Freiheit herausnehmen sollte) erlaubt, die Partie der Mandoline des Don Juan auf Violinen pizzicato oder auf Guitarren auszuführen…“ (zitiert nach dem Digitalisat aus der D-Mbs, Instrumentationslehre von Hector Berlioz. Autorisierte deutsche Ausgabe von Alfred Dörffel, Leipzig (Heinze) 1864, S.69-70)

1855; QU-msM: Verdi I vespri siciliani

  • irrtümlich eingefügt - muss gestrichen werden

1869; QU-drM: Laurentiis Metodo

  • Laurentiis, C. de: Metodo per Mandolino, o.O. [Milano] (Ricordi} o.J. Link

1875; QU-drM: Branzoli Metodo

Giuseppe Branzoli (1845 - 1909): Metodo teoretico-pratico per Mandolino, Carisch S.p.A. - Milano

erstmals erschienen 1875, prämiert auf der Internationalen Musikausstellung 1888 und im Industrie Palais zu Paris 1890 (siehe auch Barockmandoline 1888)

1887; QU-msM: Verdi Othello

  • vielleicht für Mandolino Milanese gedacht? Siehe Sparks, S. 36.

1890; QU-drM: Ruthe Zum Selbstunterricht

  • Ruthe, A.: Zum Selbstunterricht. Mandolinen-Schule, Hamburg (Domkowsky) o.J. [1890]

1891; QU-drM: Munier Méthode

  • Munier, Carlo: Metodo Practico Complketo, Firenze (Lapini) 1891 Link

1893; QU-drM: Rossi Mandolinen-Schule

  • Rossi, Carlo: Mandolinen-Schule, Leipzig und Zürich (Hug) 1893  Link

ERGÄNZUNG: 1895 Embergher S. 294

  • Link zum Buch: Leenen, Ralf & Pratt, Barry: The Embergher Mandolin, Leven 2004, erhältlich bei Ralf Leenen

1900 ca.; QU-drM: Pettine‘s Modern Mandolin School

  • 1. Auflage 1900, diverse spätere Auflagen; Copyright-Vermerke bis 1967 Link

1901; QU-drM: Schick: Schule für Neapolitanische Mandoline, Mailänder Mandoline & Bandurria

  • Schick, Otto: Schule für die Neapolitanische Mandoline mit besonderer Berücksichtigung der Mailänder (lombardischen) Mandoline und der Bandurria (spanische Mandoline), Leipzig (Hofmeister) 1901

1908; QU-msM: Mahler 7. Symphonie

  • Orchesterbesetzung: Piccolo, 4 Flöten (davon eine auch 2. Piccolo), 3 Oboen, Englischhorn, Es-Klarinette, 3 Klarinetten in B und A, Bassklarinette,  3 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Tenorhorn, Pauken, Schlagzeug, 2 Harfen, Gitarre, Mandoline, Streicher

1910; QU-drM: Raffaele Calace Metodo per Mandolino

  • Raffaele Calace (1863-1934) war nicht nur Pädagoge, dessen 5-bändige Schule wegweisend war und bis heute in Gebrauch ist (z.B. in der Bearbeitung durch Marga Wilden-Hüsgen), sondern auch Komponist, Virtuose und sogar einer der besten Mandolinenmacher seiner Zeit. Die Instrumentenmacher-Firma existiert noch heute. Link

1913; QU-drM: Ritter Neue Mandolinenschule

• Ritter, Theodor: Theoretisch-praktische Mandolinen-Schule. Gründlicher und vollständiger Lehrgang für den Einzel-, Gruppen- und Selbstunterricht in 5 Bänden, Hofheim am Taunus (Hofmeister) o.J.

1920-1923; QU-msM: Schönberg Serenade op.24

  • Arnold Schönberg komponierte das 33-minütige Werk „Serenade für Klarinette, Bassklarinette, Mandoline, Gitarre, Geige, Bratsche, Violoncell und tiefe Männerstimme“ mit 7 Sätzen zwischen dem 3. August 1920 und dem 14. April 1923. Die Erstaufführung fand am 2. Mai 1924 in Wien in privatem Kreis und am 2. Juli 1924 öffentlich in Donaueschingen statt. 

1923; IN: Gibson F-5 (flat mandolin „Florentine“) S.306

1936; The Monroe Brothers

  • Bill Monroe (1911-1996) gilt als Vater des Bluegrass (siehe auch 1945), der der amerikanischen „flat mandolin“ (siehe 1923) zu einer weiten Verbreitung verholfen hat. 

1938; QU-drM: Wölki Deutsche Schule für Mandoline

1938; QU-drM: Prokofjew Romeo & Julia

1945; Bluegrass

  • Die Standardbesetzung für eine Bluegrass-Band waren Gesang (meist auch Instrumentalist), 5-string-Banjo, Western-Gitarre, Fiddle (Violine, gespielt im „Old-Time Fiddle-Style“) und Kontrabass. Obwohl seit 1945 die Klanglichkeit des Bluegrass definiert war - massgeblich geprägt durch die 3-Finger-Zupftechnik des Banjo-Spielers Earl Scruggs -, wurde der Begriff erst in den frühen 50er-Jahren von den Medien in Anlehnung an den Namen von „Bill Monroe and his Bluegrass Boys“ verwendet und als Stilbezeichnung eingeführt.

1957; Stravinsky Ballet Agon

1960-1990: Siegfried Behrend

1965; QU-msM: Boulez Eclat

1974-85; Folk-Gruppe „Zupfgeigenhansel“

1977; QU-msM: Henze Carillon, Récitatif, Masque

1979; IN: Seiffert „moderne Mandoline“

  • Zusammen mit Marga Wilden-Hüsgen entwickelte Reinhold Seiffert ein Modell, das wesentlich runder gebaut ist als die klassische Neapolitanische Mandoline. Durch die vergrösserte Deckenfläche und den voluminöseren Innenraum sind neue akustische Gegebenheiten geschaffen, die das heutige Klangideal beeinflussen. Dieser akustische Trick wird nun auch quasi „rückwirkend“ auf die Barockmandoline angewendet, wobei der zweifelhafte und wohl oft umgebaute Typ der „wide bodied mandolin“ (s. Morey S. 34ff) als Ausgangspunkt diente. 

1986; M.Wilden-Hüsgen Mandolinenschule

  • Wilden-Hüsgen, Marga: Mandolinen-Schule, Mainz u.a. (Schott) 1986, Ed. Schott 7268

1989; M.Wilden-Hüsgen Barockmandoline

  • Wilden-Hüsgen, Marga: Die Barockmandoline, 4., neu überarbeitete Auflage 2003, Grenzland-Verlag Theo Hüsgen

1990; David Grisman: Dawg-Musik

  • Link

 

ab ca. 1880: Mandolinenquartette / Quartets of mandolins

ab ca. 1890: Mandolinenorchester, Zupforchester / Orchestras of mandolins, plucked strings

1963: Bund deutscher Zupfmusiker

 

6-ch Laute

1507*; QU-dr: Spinacino (Petrucci)

  • Spinacino, Francesco: Intabulatura de Lauto / Libro primo. Venedig (Octavianus Petrucci) HMB 1507-1 und … / Libro secondo. Venedig (Octavianus Petrucci) HMB 1507-2. Ein Online-Faksimile vom 1. Band ist hier einsehbar. Vom 2. Band hier.

Der älteste Tabulaturdruck für Laute könnte auch von Marco d’Aquila stammen, der 1505 ein 10-jähriges Privileg zum Druck von Lautenbüchern erhielt, von dem aber kein Exemplar bekannt ist. Siehe HMB-[1505]-1.

Spinacinos Druck steht auch für die ganze Reihe von teilweise nummerierten Petrucci-Drucken, die das gleiche Vorwort beinhalten: 

HMB 1507-1 Spinacino 1 als Nr. 1

HMB 1507-2 Spinacino 2 als Nr. 2

HMB [1508]-1 Giovan Maria (verschollen) als Nr. 3

HMB 1508-2 Dalza als Nr. 4

HMB 1509-1 Bossinensis 1 

HMB 1511-1 Bossinensis 2

HMB 152?-1 Tromboncino & Cara (Von diesem Druck ist nur ein einziges Exemplar erhalten, bei dem viele Seiten fehlen, darunter das Blatt mit Colophon und Datierung. Es dürfte eher ins 2. als ins 3. Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts zu datieren sein.)

1510 ca.; QU-ms: F-Pn Vmd ms.27

  • Das Minkoff-Faksimile scheint nicht fachkundig retouchiert worden zu sein, so dass manche im Manuskript stehende Punkte wegretouchiert, andere Punkte - wohl eher Flecken oder Unregelmässigkeiten im Papier - zu Punkten retouchiert wurden. Somit ist bei der Interpretation Vorsicht angesagt.

1512*; QU-dr: Schlick

  • Schlick, Arnolt: Tabulaturen Etlicher lob/gesang und lidlein uff die orgeln und lau/ten …, Mainz (Peter Schöffer) 1512, HMB 1512-1. Enthält 14 Stücke für Tasteninstrument (in Orgeltabulatur), 12 Lieder für Singstimme und Laute sowie 3 Solostücke für Laute (in deutscher Lautentabulatur).

1517 ca.; QU-ms: US-Cn Capirola

  • US-Cn Case MS-VM 140.C25 (Vault) Compositione di meser Vicenzo Capirola

Ein farbiges Online-Faksimile dieses wunderbar illuminierten Manuskripts ist hier zu finden.

1522-25; QU-ms: Amerbach S.52

1523; QU-dr: Judenkünig S.50

  • Judenkünig, Hans: Utilis & compen/diaria introductio… , Wien (Hans Singriener) HMB 151?-1, und 1.5.2.3. / Ain schone / kunstliche under/weisung…, Wien (Hans Singriener) HMB 1523-2. 

Koczirz meinte 1905, dass die zwei Bücher von Judenkünig nicht gleichzeitig gedruckt wurden. Dies ist inzwischen widerlegt und beide Drucke sind auf 1523 zu datieren. S. Anm. 185.

1525 ca.; QU-ms: A-Wn Blindhamer

 

1529; QU-dr: Attaingnant S.54

1530; QU-dr: Gerle

1536; QU-dr: Francesco da Milano S.56

1536; QU-dr: Newsidler S.63

1540-50; QU-ms: D-Mbs 1512

1545; QU-dr: Phalèse Chansons

1548; QU-dr: Borrono

1550; QU-dr: Wyssenbach (Borrono)

1550-70; QU-ms: D-Mbs 266 Herwart

1552; QU-dr: Gerle (Borrono u.a.)

1560; QU-dr: Paladin S.70

1560-70; QU-ms: NL-DHgm Siena

1563; QU-dr: Galilei

1565; QU-dr: Bakfark 6&7-ch

1568; QU-dr: Le Roy (engl.)

1571; QU-dr: Phalèse Theatrum

1570-85; QU-ms: Willoughby

1580-1600 ca.; Qu-ms: GB-Cu Dd.3.18 (Duets)

1581; QU-dr: Caroso Ballarino

1583-85 ca.; QU-ms: Dallis Lute Book

1584; QU-ms: I-Fn 6 Galilei

1588-92 ca.; QU-ms: Cambridge Consort Books

1588-1600 ca.; QU-ms: GB-Cu Dd.2.11 Holmes

1595 ca.; QU-ms: GB-Lbl Hirsch M.1353

1597; QU-dr: Barley, New Booke of Tabliture

1598; QU-dr: Cavendish Airs

1606; QU-dr: Coperario Funeral

1609; QU-dr: Ferrabosco Ayres

1613; QU-dr: Coperario Mourning

 

7-ch Laute

1490-1500; QU-ms: Pesaro S.43

1511; TE: Virdung

1523; QU-dr/TE: Judenkünig

1565; QU-dr: Bakfark

1574; QU-dr: M.Newsidler

1582; QU-dr: Barbetta

1584; QU-dr: Adriaenssen

1584; QU-dr: Krengel

1585 nach; QU-ms: Bicinium S.81

1585; QU-dr: Barbetta

1593; QU-dr: Terzi

1595-1610; QU-ms: Thysius

1597]; QU-dr: Dowland Songs 1st

1600; QU-dr: Caroso Nobilità

1600 gegen; QU-ms: A-LIa 475

1603; QU-dr: Dowland Songes 3rd

1603; QU-dr: Robinson Schoole

1603-04; QU-ms: Hainhofer (z.T. 8-ch)

1607; QU-dr: Campion Hayes

1607-23; QU-ms: I-Nc 7664 7-10-ch

1608-18; QU-ms: US-BEm 760

1609-16; QU-ms: F-Pn Rés. 941

1610-15; QU-ms: A-KR L 64

1610-20; QU-ms: Thysius

1610-20; QU-ms: F-Pn Rés. Vmd ms. 31

1610-25; QU-ms: I-PESc Rari Ms b.14 

1610-35; QU-ms: I-Fn Magl. XIX 30

1611; QU-dr: Balletti moderni

1615-20; QU-ms: US-BEm 761

1617; QU-dr: Campion 3rd&4th

1620-30; QU-ms: US-BEm 757 

1626; QU-dr: Valerius

1628-30; QU-ms: US-BEm 759

 

8-ch Laute

1580-95; QU-ms: D-DO G I 4 (D-Sl) 6-8-ch

1585*; QU- dr: Carrara Manifesto 

1591-94; QU-ms: Wurstisen 6-9-ch S.85

1592; QU-dr: Adriaenssen

1595-1610; QU-ms: CDN-Mc MSS-1

1598; QU-dr: Reymann

1599; QU-dr: Molinaro

1601; QU-dr: Hove Florida

1601; QU- ms: Raimondo

1605-15; QU-ms: B-Bc 16.663

1610-20; QU-ms: PL-Kj 40591 

1610-20; QU-ms: F-Pn Rés. Vmf ms. 50

1610-20; QU-ms: F-Pn Rés. Vmd ms. 29

1610-30; QU-ms: I-TRc 1947 Nr.5

1612; QU-dr: Dowland Pilgrim

1613; QU-dr: Reymann

1615 ca.; QU-ms: D-B Hove 1

1618; QU-dr: Mason Ayres

1619; QU-ms: D-LEm II.6.15

1623; QU-dr: Rigaud Airs

 

9-ch Laute

1591-94; QU-ms: Wurstisen 6-9-ch S.85

1600 gegen; QU-ms: D-LEm II.5.32b

1600*; QU-dr: Francisque

1602; QU-ms: D-Hbusch Herold

1603; QU-dr: Besard Thesaurus

1604; QU-dr: Dowland Lachrimae

1608-14; QU-dr: Bataille Airs 1-5 

1610; QU-dr: R.Dowland Variete

1612; QU-dr: Hove Delitiae

1615; QU-dr: Fuhrmann

1615-20; QU-ms: D-KNa Best.7020 Nr.328 

1616; QU-dr: Hove Praeludia S.106

1616-20; QU-ms: Pickeringe 1.T. S.108

1618-22; QU-ms: Harling

 

10-ch Laute Vieil ton

1600-20; QU-ms: D-HRD Fü 9825

1610-1615; QU-ms: F-AIXm 17 (10ch VT)

1612*; QU-dr: Ballard I

1614; QU-dr: Ballard II

1614-22; QU-dr: Bataille Airs 5-6

1615; QU-dr: Vallet Secretum I

1615-20; QU-ms: GB-Lbl Add 38539 ML

1617-43; QU-dr: div., Boësset, Moulinié Airs 7-16 

1618; QU-dr: Vallet Secretum II S.104

1620; QU-dr: Michelagnolo Galilei

1620-25; QU-ms: GB-Lam Board

1622; QU-dr: Attey 1st Ayres

1623-40; QU-ms: CZ-Pnm IV.G.18 Rettenwert

1629; QU-dr: Guédron French

1630-46; QU-ms: Thysius C

1635-42?; QU-ms: D-Dl M 297

 

Angélique

1648*, 11.8.; TE: Dumesnil Inventar

1653, 31.12.; TE: Vertrag Vignon

1663, 11.9.; TE: Desmoulins

1664 ca.; QU-ms: F-Pn Vm7 6212 (Ms. Monin) 16-ch

1668; QU-dr: Strobel (verschollen)

1670 ca.; QU-ms: D-MZfederhofer 16-ch

1671; TE: Chapuzeau

1680 ca.; IN: anonym F-P 16-ch

1680 ca.; IN: anonym US-NH 16-ch

1680 ca.; Netscher, Caspar: Das Konzert

1681 ca.; QU-ms: F-Pn Rés. 169 (Ms.Béthune) 16-ch

ERGÄNZUNG: 1685-1700; QU-ms: D-Kl 4° Mus. 108.IV fol. 52v

1687; IK: Bonnart: Damon

1689; QU-dr: Kremberg 16-ch

1695; TE: Talbot 16-ch

1695-1700; IN: Fleischer D-SWl 16-ch S.172

1700-01; TE: Sauveur 17-ch

1700-10 ca.; QU-ms: D-SWl 640 17-ch

1700-1720 ca.; QU-ms: CZ-Bm A 3.329 16-ch

1704?; IN: Tielke CH-Z 16-ch S.174

1704; IN: Tielke D-SWl 16-ch S.174

1709; QU-dr: [Kremberg] 16-ch

Umbau zu 13-ch Lauten / Theorben S.174

 

Lauten mit verlängerten Bässen, Vieil ton / Lutes with bass extensions 

(AL = Arciliuto / LA = Liuto attiorbato / LT = Liuto / DH = Double headed lute)

1587*; TE: Bardi an Medici: Caccini kauft Arciliuto 

1595*; IN: Venere: Arciliuto? Wien KHM SAM 42 (olim A 46)

1610 ab; QU-ms: D-Kl Montbuysson 10-11-ch

1611; QU-dr: Kapsberger Lt I 11-ch S.94

? 1613; QU-dr: Praetorius Urania BC

1614; QU-dr: Meli Intavolatura II LA 13-ch

1615-20; QU-ms: D-Ngm 33748 I 6-11-ch

1616; QU-dr: Meli Intavolatura III LA 13-ch

1616; QU-dr: Meli Intavolatura IV LA 13-ch

1619; QU-ms: D-Hs ND VI 3238 Schele 6-11-ch

1620; QU-dr: Meli Intavolatura V LA 11-ch

? 1621; QU-dr: Schein Wald-Liederlein BC

1623; QU-dr: Piccinini I LT 14*-ch

1625-30; QU-ms: D-LEm III.11.26 11-13-ch

? 1626; QU-dr: Schein Wald-Liederlein 2 BC

? 1627; QU-dr: Nauwach BC

? 1632; QU-dr: Kemp Quinque BC

1640 ca.; QU-ms: A-KR L 81 13-ch

1640 ca.; QU-ms: GB-Ob Don.c.57 DH 11-ch?

1640-50; QU-ms: GB-Ob B1 Wilson DH 13-ch

? 1642; QU-dr: Voigtländer BC

? 1643; QU-dr: Staden Davids-Harpffe BC

1650: QU-dr: Gianoncelli LT 14-ch

1650 ca.; QU-ms: GB-Lbl Egerton 2013 DH 12-ch

1656; QU-dr: Locke Consorts DH BC

1656; QU-dr: Stöckel Neu-Jahr BC

1676; QU-dr: Walther Scherzi BC

1681; QU-dr: Corelli Op.1 AL BC

1681; QU-dr: Motta Op.1 AL BC

1685; QU-dr: Franchi La Cetra Op.1 AL BC

1687; QU-dr: Crouch 2nd DH 12-ch

1689; QU-dr: Corelli Op.3 AL BC

1691; QU-dr: Baldassini Op.1 AL BC

1692; QU-dr: Veracini Op.1 AL BC

1694; QU-dr: Vitali Op.2 AL BC

1695; QU-dr: Gasparini Op.1 AL BC

1698; QU-dr: Bonporti Op.2 LA BC

1705; QU-dr: Bergonzi Op.1 AL BC

1708; QU-dr: Candido Op.1 AL BC

1709; QU-dr: Torelli con pastorale AL BC

1718; QU-dr: Zamboni LT 14-ch

1759; QU-ms: Dalla Casa AL Francese 10-ch?

Lit.:

Sayce, Linda: The Development of Italianate Continuo Lutes, Diss. Open University 2001

 

Lauten mit re-entrant tuning / Lutes with a re-entrant tuning 

Theorbe = Chitarrone / ET = English Theorbo / TI = Tiorbino / BC = Continuo

1600; QU-dr: Peri Euridice BC

1602; QU-dr: Caccini BC

1604; QU-dr: Kapsberger I 11-ch

1605; QU-dr: Monteverdi V BC

1607; QU-dr: Rossi BC

1608; QU-dr: Monteverdi Scherzi BC

1609; QU-dr: Monteverdi Orfeo BC

1610; QU-dr: Kapsberger Vil.12-ch

1612; QU-dr: Kapsberger Arie 11-ch

1613; QU-dr: Notari BC

1613; QU-dr: Praetorius Urania BC

1615; QU-dr: Kapsberger Sinfonie BC

1616; QU-dr]: Kapsberger II

1619; QU-dr: Kapsberger Vill.III 11-ch

1619; QU-dr: Schütz Psalmen Davids BC

1620; QU-dr: Melii V 11-13-ch

1622; QU-dr: Castaldi 14-ch / TI 13-ch

1623; QU-dr: Piccinini I 14*-ch

1626; QU-dr: Kapsberger III 19*-ch

1626; QU-ms: F-Pn Rés.Vmd ms.30 11-ch

1627; QU-dr: Nauwach BC

1630; QU-dr: Frescobaldi Arie I BC

1632; QU-dr: Kemp Quinque BC

1634; QU-dr: Marini Concerti BC

1636; QU-dr: Rossi IV BC

1638; QU-dr: Albert Arien I BC

1640; QU-dr: Kapsberger IV 19*-ch

1642; QU-dr: Voigtländer BC

1645; QU-dr: Conserto Vago 11-ch

1646; QU-dr: Tarditi Arie BC

1648; QU-dr: Weichmann BC

1650; TE & IK: Kircher Musurgia 14-ch

1650-60; QU-ms: GB-Llp 1041 ET 13-ch

1652; IK: Rhétorique 14-ch

1653-70; QU-ms: D-Kl 2° Mus.61L1 14-ch

1656; QU-dr: Cavalli Musiche BC

1656-59; QU-ms: I-MOe G.239 Cadenze 11-ch

1660; QU-dr: Fleury Méthode BC 14-ch

1662; QU-dr: Cazzati Correnti BC

1663; QU-dr: Cazzati Messa BC

1666; QU-dr: Cazzati Salmi BC

1669; QU-dr: Pittoni 14-ch

1669; QU-dr: Bartolomi BC 14-ch

1671; QU-dr: Passarini Salmi BC

1673; QU-dr: Penna Correnti BC

1675-80; QU-ms: A-ETgoëss Th 14-ch

1676; TE: Mace ET 12-13-ch

1678; QU-dr: Penna Galeria BC

1682; QU-dr: Corelli Op.1 BC

1685; QU-dr: Bononcini Sinfonie BC

1690 ca.; QU-ms: F-Pn Vm7 6212 Monin 14-ch 

1690; QU-dr: Delair Traité BC 14-ch

1690-95; TE: Talbot ET

1690-1700; QU-ms: A-Wn 17706 14-ch

1692; QU-dr: Torelli Sinfonie BC

1698; QU-dr: Bassani Messe BC

1699; QU-dr: Caldara Suonate da camera BC

1700 gegen; QU-ms: F-AG 14-ch

1699; QU-ms: F-B Saizenay I S.170 14-ch

1701; QU-dr: Bassani Antifone BC

1703; QU-dr: Aldrovandini Op.4 BC

1706 ca.; QU-ms: F-Pn Vm7 6265 14-ch

1707; QU-dr: Keller Rules ET

1710; QU-dr: Stefanis Salmi BC

1713; QU-dr: Alberti Converti BC

1715; QU-dr: Caldara Op.4 BC

1716; QU-dr: Visée Pieces Th&Lt en Partition S.170

1720 gegen; QU-ms: F-Pn Rés.1820 14-ch

1723; QU-dr: Delair Nouveau traité BC 14-ch

1725; QU-dr: Silvani 2do libro BC

1725-30; QU-ms: F-Pn Rés.1106 14-ch

1735; QU-dr: Perti Messa e salmi BC

 

10-12-ch Laute Accords nouveaux

Sigel der Quellen nach Goy / Source sigla follow Goy; siehe / see www.accordsnouveaux.ch

Ballard-Sigel siehe Guillo

1623]; QU-dr: Ballard 1623-J

1624 ca.; QU-ms: 9-US-Cn 7.Q.5

1625 ca.; QU-ms: 5-CH-BEa 123 S.116

1625-35 ca.; QU-ms: 2-CH-Bu 53

1630-36 ca.; QU-ms: 27-Reymes

1630-60 ca.; QU-ms: 40-Swan

1631; QU-dr: 43-Ballard 1631-D

1635 ca.; QU-ms: 12-Panmure 5

1638; QU-dr: 46-Ballard 1638-F

1638; QU-dr: 47-Pierre Gaultier

1640 ca.; QU-ms: 31-US-R 186

1640-42 ca.; QU-ms: 38-CH-Zz 907

1640-45 ca.; QU-ms: 10-D-DO 1214.1

1640-45 ca.; QU-ms: 11-Panmure 8

1640-45 ca.; QU-ms: 14-A-KR 81

1640-50 ca.; QU-ms: 37-Werl

1643-48; QU-ms: 13-Wemyss

1650-60 ca.; QU-ms: 4-Gehema

1652; QU-dr: 48-Mathew

1660 ca.; QU-ms: 26-GB-Ob E 411

1670 ca.; QU-ms: 32-D-ROu 54

1676; QU-dr: 49-Mace

1700 ca.; QU-ms: 1-Balcarres

1706 ca.; QU-ms: 33-J-Tn 42

 

11-ch Laute NAO

1638*; QU-dr: 46-Ballard 1638-F 10-ch

1638*; QU-dr: 47-Pierre Gaultier 10-ch

1640-42 ca.; QU-ms: 38-CH-Zz 907 11-ch

1642-45 / 70-75; QU-ms: F-Pn Vm7 6211

1646-56; QU-ms: F-Pn Rés.1110 Ruthven 

1650 gegen; QU-ms: F-Pn Rés.Vmc ms.89

1650-55; QU-ms: D-SWl 641 Pinel

1650-70; QU-ms: F-Pn Vm7 6213

1652-65 ca.; QU-ms: D-Bkk 78.C.12 Rhétorique

1653; QU-ms: F-Pn Rés. Vmf ms.51 Viée

1653-70; QU-ms: D-DS 1655 11- & 12-ch

1660-70; QU-ms: A-ETgoëss I & II

1660-72; QU-ms: Burwell Lute Tutor

1661-68; QU-ms: Robarts LB

1663-82; QU-ms: F-Pn Rés. Vmf ms.48 Keller

1665-70; QU-ms: F-AIXm 17 10-ch NAO

1667*; QU-dr: Reusner d.J. Delitiae / Lauten-Lust

1670]; QU-dr: D.Gaultier Pieces

1670 ca.; QU-ms: D-Rp AN 62 Launay

1672-nach 1676; QU-ms: F-Pn Vm7 370 Brossard

1672]; QU-dr: D.&E.Gaultier Livre

1675-79]&80]; QU-dr: Mouton I & II

1676/78]; QU-dr: Reusner Geistlich 

1676; QU-dr: Reusner Lauten-Früchte

1680; QU-dr: Perrine Livre & Pièces

1681]; QU-dr: Gallot

1682; QU-dr: Bittner Pièces

1682; QU-dr: Perrine Table

1685-90; QU-ms: CZ-Nlobkowicz II.Kk.80 Mouton

1686 nach: QU-ms: D-LEm II.6.14 Gallot

1690 gegen; QU-ms: F-Pn Rés.823 Milléran

1690; QU-ms: F-Pn Vm7 6212 Monin

1695] ca.; QU-dr: Le Sage de Richée

1697; QU-dr: Reusner d.J. Delitiae 2

1698; QU-dr: Perrine Table

1699; QU-ms: F-B Saizenay I & II S.170

1699; QU-dr: Hinterleithner KM

1700 gegen; QU-ms: F-Pn Rés.Vmb ms.7 Barbe

1701; QU-dr: Radolt KM

1705?; QU-dr]: Mouton III&IV

1710 ca.; QU-dr: Saint-Luc

1710 gegen; QU-ms: A-Wn S.M.1586 St.Luc

1710-1730; QU-ms: CZ-Pnm IV.E.36 Jelinek

1712; QU-ms: F-Pn Rés. Vmc ms.61 Weiss

1720 gegen: QU-ms: D-ROu XVII.18-522

1724; QU-dr: Conradi

1735; QU-dr: Le Sage de Richée 2

1740 gegen; QU-ms: A-ETgoëss Hueber

1740 gegen; QU-ms: A-Wn S.M.1078

1747; QU-dr: Kellner

1750 gegen; QU-ms: D-KNu 5.P.177

 

13-(14-)ch Laute NAO

Die 11-chörige Barocklaute erfuhr verschiedenartige Erweiterungen im Bass-Bereich:

  • Vielleicht wurden 12-chörige Lauten gebaut, die sich von der Gestalt der 11-chörigen Laute unterschieden, sondern lediglich einen Chor mehr aufwiesen ohne eine neuartige Konstruktion. Auffallend viele Quellen enthalten Musik, die lediglich ein 12-chöriges und kein 13-chöriges Instrument voraussetzen. Hier ist noch Forschungsarbeit vonnöten.
  • Der heute am weitesten verbreitete Typus ist eine 11-chörige Laute, der ein Bass-Reiter angefügt wurde (S. 184, 361). Dieser Bass-Reiter trägt vier Saiten (= 2 Chöre) und verlängert die Mensur dieser zusätzlichen Bass-Chöre um wenige Zentimeter. Der Steg wurde entweder ersetzt oder - seltener - seitlich ergänzt (S. 186). Das früheste datierte Stück, das eine 13-chörige Barocklaute voraussetzt, ist das von Silvius Leopold Weiss komponierte „Tombeau sur la Mort de M. Cajetan Baron d’Hartig arrivee le 25 de Mars 1719. Composée par Silvio Leopold Weis à Dresden.“. Die auf den 11. Januar 1719 datierte „Plainte de Mons: Weis sur la generosite de la grande Noblesse au cap de bonne esperance, en attendant la flotille d’or de leur promesse“ scheine - wie viele andere Stücke in der Adlersfeld-Quelle (GB-Lbl Ms.additional 30387) scheinen hier die Chöre 12 und 13 nachträglich hinein korrigiert worden zu sein. Vielleicht ist dieses Stück ja eine freundliche Zahlungs-Aufforderung an den Dienstherrn, um den Umbau zur 13-chörigen Laute finanzieren zu können? 
  • Der abgeknickte Wirbelkasten wird ersetzt durch einen Doppel-Wirbelkasten in der Form eines Schwanenhalses (S.202, 208). 

Die Form des Schwanenhalses ist bei Angéliques von Joachim Tielke für spätestens 1704 belegt (S. 174). Wann und von wem diese Form des Wirbelkastens erstmals auf die Barocklaute transferiert wurde, ist bisher nicht bekannt. Vielleicht war es ein Umbau einer Angélique zu einer Barocklaute, der zur Etablierung dieser Form führte.

Ob ein Stück für eine Barocklaute mit Bassreiter oder eine Barocklaute mit Schwanenhals geschrieben wurde, lässt sich nur dann feststellen, wenn ein Bass-Chor unter dem 8. Chor gegriffen werden muss. Dies ist nur auf der Barocklaute mit Bassreiter möglich, weil bei Barocklauten mit Schwanenhals normalerweise nur die Chöre 1-8 über das Griffbrett laufen und die Chöre 9-13 somit nicht gegriffen werden können. Tendenziell gilt: Je später ein Stück entstanden ist, desto eher wurde es auf einer Barocklaute mit Schwanenhals ausgeführt.

1719; QU-ms: Adlersfeld Weiss: Tombeau Hartig*

Es handelt sich um das früheste datierte Stück für ein 13-chöriges Instrument.

1725-50; QU-ms: D-Dl Weiss

1728/29*; QU-dr: Telemann Music-Meister

1731-38]; QU-dr: Martino KM

1736; QU-dr: Falckenhagen Op. 1

1742]; QU-dr: Falckenhagen Geistlich

1742]; QU-dr: Falckenhagen Op. 3 KM

1742]; QU-dr: Falckenhagen Op. 4 KM

1746; QU-dr: Straube

1745-80; QU-ms: Augsburg

1755-80; QU-ms: D-Dl Hasse

1757; QU-dr: Seidel

1760; QU-dr: Beyer Oden

Addendum 11. April 2012:

1760; QU-dr: Hiller Wöchentlicher Musikalischer Zeitvertreib

Tim Crawford hat im Lute News Nr. 101, März 2012, S. 22-24 auf zwei Lautenlieder mit Texten von Gellert aufmerksam gemacht (und sie dort auch abgebildet), die in dieser von Johann Adam Hiller bei Breitkopf in Leipzig herausgegebenen Zeitschrift im Typendruck als Beitrag 4 und 52 publiziert sind. Das vollständige Digitalisat ist auf der Homepage der Sächsischen Landesbibliothek Dresden bzw. mit diesem Link einsehbar. Bei Nr. 4 werden 13, bei Nr. 52 12 Chöre vorausgesetzt. Die Lauten-Arrangements sind vermutlich wie bei den von Beyer herausgegebenen Gellert-Oden von Beyer nach Klavier-Vorbildern verfertigt worden. Die Klavier-Arrangements sind anonym, stammen aber aus dem Berliner Umfeld und wohl grösstenteils von Marpurg.

1761; QU-dr: Kohaut KM

1770 gegen; QU-ms: Kohaut KM

1780 gegen; QU-ms: Daube

1787 nach; QU-ms: Scheidler

1791; QU-ms: Rust KM S.242 

1812; IK: Scheidler S.254

 

Deutsche Theorbe / German Theorbo 

(d1 a f d A G / F E D C B A G F)

1715; IN: Tesler / Edlinger, S.102

1723; TE: Weiss an Mattheson

1723/26; IN: Venere / Schelle, Leipzig 3357 

1723-29; QU-ms: Heinichen S.190

1727; TE: Baron Untersuchung S.194

1728; IN: Schelle, Nürnberg MI 574 S.196

1756; TE: Baron Notensystem

 

Lauten-Ensembles

1507*; QU-dr: Spinacino (Petrucci)

1508; QU-dr: Dalza

1546; QU-dr: Borrono

1546; QU-dr: Phalèse IV

1547; QU-dr: Valderrábano

1549; QU-dr: Barberiis

1550; QU-dr: Wyssenbach = Borrono

1552; QU-dr: Wecker

1552; QU-dr: Phalèse Hortus

1556; QU-dr: Heckel

1557; QU-dr: Henestrosa

1559; QU-dr: Matelart

1563; QU-dr: Phalèse Theatrum

1564; QU-dr: Pacoloni

1568; QU-dr: Phalèse Luculentum

1573; QU-dr: Phalèse Selectissimorum

1584; QU-dr: Galilei

1584; QU-dr: Adriaenssen

1585; QU-dr: Barbetta

1592; QU-dr: Waissel Tabulatura

1593; QU-dr: Terzi 1mo

1597; QU-dr: Dowland 1st

1599; QU-dr: Terzi 2do

1601; QU-dr: Hove

1603; QU-dr: Besard

1603; QU-dr: Robinson

1607; QU-dr: Hume Poeticall Musicke (Lyra-Viol / Lutes) 

1616; QU-dr: Vallet Secretum II S.104

1617; QU-dr: Besard 

1630; TE: Bruxelles 5 Lt

1635; TE: Bruxelles 5 Lt

 

• Streng genommen gehörte eigentlich auch der Druck von Radolt (1701; QU-dr: Radolt KM) dazu, weil im 1. Konzert drei Barocklauten in unterschiedlicher Grösse und Stimmung mit Chanterelle in f1, es1 und c1 und Streicher verlangt werden.

Auch die Quelle D-B Ms. Danzig 4230 enthält Contreparties (zweite und ev. dritte Stimmen zum bekannten Stück), bei welchen die zweite Laute eine kleine Terz und die dritte Laute eine Quarte tiefer stehen als die erste Laute (siehe GaultierWV I.72 und I.74 sowie II.62 und VI.C76).

 

Colascione

1280-83; IK: Cantigas de S.Maria

• Dieter Schossig meint, dass dies das erste Bild einer Langhalslaute im europäischen Raum sei (ders.: Der Colascione, in: Phoibos. Zeitschrift für Zupfmusik, 2/2012, S. 40, Abb. 4 S. 55.). Ob es sich dabei um eine Colascione im engeren Sinne handelt, muss offen bleiben.

• 1481; TE: Tinctoris

Tinctoris gibt den Begriff „Colascione“ nicht an, beschreibt jedoch eindeutig ein solches Instrument:

„Das armselige und unbedeutende Instrument, welches die Türken mit schwachem und kleinem Verstand aus der Lyra entwickelt haben und das sie Tambura nennen, hat eine Form wie ein großer Löffel und drei Saiten in der Stimmung Oktave – Quinte – Quarte, und wird mit den Fingern oder dem Plektrum zum Klingen gebracht.“ Karl Weinmann (Hrsg.) Johannes Tinctoris (1445-1511) und sein unbekannter Traktat ‚De inventione et usu musicae‘, Regensburg 1917 (auch als korrigierte Neuausgabe durch Wilhelm Fischer, Tutzing 1961), S. 42: „Illud autem exile ac parvum instrumentum: quod Turcharum exiliori ac minori ingenio: ex lyra itidem tractum: eorum lingua tambura nuncupatur: formam quasi coclearis magni continens: tres chordas habet ad diapason: diapenten: ac diatessaron contemperatas: digitis aut penna ad sonandum impellendas.“

• 1500, um?; IK: Parentino

Auf dieses Truhenbild, heute Berlin, Bode-Museum, das von Bernardo Parentino (1437 Parenzo - 1531 Vicenza) stammt, machte Dieter Schossig aufmerksam (ders.: Der Colascione, in: Phoibos. Zeitschrift für Zupfmusik, 2/2012, S. 40 und Abb. 3 S. 54).

1606; QU-ms: Biffi Vokal-Ensemble

1618; IK+TE: Praetorius

1636; IK+TE: Mersenne

1639; QU-ms: Piccinini (Imitation auf Arciliuto)

1640; QU-dr: Kapsberger (Imitation auf Theorbe)

1640-80; QU-ms: Rom Vat. (Imitation auf Cembalo)

1650; IK+TE: Kircher

1697; QU-ms: A.Scarlatti, Oper La caduta

1706; QU-ms: M.Fagioli, Oper La Cilla

1710?; QU-ms: Braga (Imitation auf Cembalo)

1715?: QU-ms: Virtû Temporale (Imitation auf Mandolone)

1722; IK: Bonanni

1750 ca.; QU-ms: D-Dl 2702-V-1 Colla 

1750-59; TE: Merchi

1766; TE: Merchi

1768; QU-ms: G.Paisiello, Oper L‘Osteria di Marechiaro 

1771; TE: Burney

1771; QU-ms: R.Di Capua, Oper La Donna Vendicativa

1783; QU-ms: G.Tritto, Oper Il Convitato

1844; QU: Berlioz

 

Persönlichkeiten / Personages

1784-1871; François-Joseph Fétis

1858-1940; Arnold Dolmetsch

1865-1937; Heinrich Scherrer

1894-1989; Hans Radke

1894-1932; H.D. Bruger

1896-1972; Franz Julius Giesbert

1898-1966; Peter Harlan

1899-1966; Walter Gerwig

1900-1991; Josef Klima

1901-1943; Hans Neemann

1903-1995; Diana Poulton

1913-2005; Gusta Goldschmidt

1916-1974; Desmond Dupré

*1931; Eugen M.Dombois (Müller-Dombois)

1931-1995; Thomas Binkley

1931-2011; Ian Harwood

1932-1997; Robert Spencer

*1932; Konrad Ragossnig

*1933; Julian Bream

1933-2002; Suzanne Bloch

*1936; Arthur J. Ness

1937-1978; Michael Schäffer

1940-2010; James Tyler

*1943; Toyohiko Satoh

*1944; Anthony Rooley

*1946; Hopkinson Smith

*1952; Crawford Young

*1953; Konrad Junghänel 

*1954; Paul O‘Dette

 

Lautenvereinigungen / Lute Societies

1956; Lute Society

1967; Lute Society of America

1968; Svenska Gitarr och Luta Sällskapet

1983; De Nederlandse Luitvereniging

1984; Société Française de Luth

1991; Association Guitare & Luth 

1996; Deutsche Lautengesellschaft

1997; Belgian Lute Academy

2000 Lute & Early Guitar Society Japan

2004; Sociedad de la Vihuela, el Laúd y la Guitarra

2010; Società del Liuto

 

Einige Lautenmacher / Some lute makers

Lt 1890-1910; IN: Leopoldo Franciolini FÄLSCHUNGEN / FAKES S.296

Lt 1893-1940; IN: Arnold Dolmetsch

Lt 1909-1931; IN: Hermann Hauser I S.300

Lt 1932-1979; IN: Hans Jordan S.314

Lt 1960-80 ca.; IN: Sandro Zanetti

Lt 1968- ; IN: Nico van der Waals

Lt 1970-2001; IN: Robert Lundberg

Lt 1971- ; IN: Stephen Gottlieb 

Lt 1972-1985; IN: Jacob van de Geest

Lt 1972- ; IN: Stephen Barber & Sandi Harris

Lt 1973- ; IN: Michael Lowe

Lt 1976- ; IN: David van Edwards S.332

Lt 1977- ; IN: Dan Larson

Lt 1977- ; IN: Stephen Murphy

 

1896-1933; Jugendmusik-Bewegung / Musical youth movement

1933-1945; in die Hitler-Jugend eingegliedert / integrated into the Hitler Youth